Projektwettbewerb SAW Alterssiedlung Werdhölzli, Zürich

Die heute bestehende Siedlung Werdhölzli in Zürich-Altstetten soll durch eine neue Überbauung mit rund 70 zeitgemässen, altersgerechten Kleinwohnungen ersetzt werden. Der Projektvorschlag sieht einen mehrteiligen, zusammenhängenden Gebäudekomplex vor, der in seiner Höhenentwicklung städtebaulich zwischen den benachbarten markanten Wohnhochhäusern und den flächigen heterogenen Strukturen vermittelnd den westseitigen Abschluss des Quartiers und der Stadt neu formuliert. Das zweiteilige Hauptvolumen zeigt sich parallel zur Strasse verlaufend als schlankes, neun- und zehngeschossiges Hochhaus. Zwei niedrigere Seitentrakte fassen den Innenhof und bilden den Übergang zur weitläufigen Grünfläche im Norden. In den Bereichen der volumetrischen Verschränkungen zwischen den niedrigeren Gebäudeflügeln mit dem Hochhaus-Körper bildet sich beidseitig der Auftakt zu einer grosszügigen Erschliessungszone im Erdgeschoss. Als Ort des Austauschs und der Interaktion zwischen den Bewohnenden bindet die sich auf den ruhigen Hof öffnende Raumfigur die sechs Vertikalerschliessungen zu den Wohnungen im Erdgeschoss zusammen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Bewohnenden entsprechend und auf die immissionsexponierte Situation im Erdgeschoss reagierend werden die Wohnnutzungen ausschliesslich in den Obergeschossen vorgesehen. Im schlanken Hochhaus strukturieren vier kompakte, an der Strassenfassade angeordnete und natürlich belichtete Vertikalerschliessungen den Grundriss. Die als Zweispänner organisierten Einheiten verschränken sich in ihrer seriellen Anordnung so ineinander, dass gleichwertige Wohnungen mit jeweils lärmabgewandt in den Grünraum orientierten Schlafzimmern und Wohnräumen mit vorgelagertem ruhigem Balkon angeboten werden können. Die offenen, mit räumlichen Versätzen und mittig angeordneten winkelförmigen Küchen gegliederten Wohn-/Essräume werden über die gesamte Gebäudetiefe von der ruhigen Hoffassade bis an die besonnte Strassenfassade „durchgesteckt“. Das Erdgeschoss mit den gemeinschaftlich genutzten Bereichen vermittelt als robuster Sockel aus gestockten Betonelementen zwischen dem öffentlichen Strassenraum und dem halböffentlichen Siedlungshof und bildet die Basis der privaten Wohnnutzungen in den Obergeschossen. Simselemente und sich nach oben verjüngende Lisenen aus vorfabriziertem Beton gliedern die Fassaden der Wohngeschosse horizontal wie vertikal. Als umlaufende Bänder proportionieren sie das gestaffelte Volumen durch das über dem Sockelgeschoss beginnende horizontale Zusammenfassen von jeweils drei Geschossen zusätzlich.

Auftragsart: 3. Rang, selektiver Projektwettbewerb 2020
Bauherr: Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich - SAW
Projektteam: Katharina Ebersbach, Mario Pessa, Thomas Schwendener, Norbert Niedermann
Landschaftsarchitekten: Johannes von Pechmann Stadtlandschaft GmbH
Visualisierung: Studio 12

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